Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
7987
Die gleichgeschaltete Presse bestätigt sich, indem sie sich als solche unisono – wie sonst(?) – verleugnet oder aber dadurch, dass sie in der Ermangelung von Diversität nichts Anrüchiges an sich selbst auch nur erahnt.
7988
Durch Meinungszensur entblößt der Staat seinen Charakter. Was der freiheitliche Mensch mit dieser Erkenntnis anfängt, hängt unter anderem von seiner Selbstachtung ab und schließt seine Sorgfalt im Umgang mit vor allem ihm nahestehenden Mitmenschen ein.
7989
Was einmal war, gewinnt in Verklärung an Gewicht,
je nach voranschreitender Sicht.
Was jetzt ist,
ahnt sorglos eher nicht,
wie schnell die Welt vergisst.
7990
Von Allem, nämlich Überfluss wie Mangel, scheint es, hat die kleine Erde zu viel, sodass die Verteilung unter den vielen Menschen geradezu exemplarisch den wertfreien Extremen der Natur folgt.
7991
Wahrheit ist nicht besonders angesagt und noch weniger nachgefragt, denn Täuschung gilt als Wahrheit bis aufs Blut im Glauben an die Lüge.
7992
Gefangen in Religion und Ideologie sucht die menschliche Intelligenz nicht einmal sich selbst. Was versteht sie wohl unter „Künstlicher Intelligenz“, was erwartet sie von fernen Sternenwelten? – Gewohnt Kleinkariertes?
7993
Ohne moralisch verbindliche Richtlinien wird Künstliche Intelligenz zum religiös schon immer ersehnten Fiasko, und zwar für die Menschheit insgesamt.
7994
Die Gegnerschaft zu Demokratie und Freiheit manifestiert sich zuerst in der Verschandlung von Semantik und Grammatik.
7995
Massen beeindrucken und sind oft doch nur Schaum, Abschaum sogar auch.
7996
Abwägend zu bewahren und zu „evolutionieren“, heißt revolutionäre Verpuffungen zu vermeiden.
7997
Offenbarende Anschaulichkeit: „Heiliges Land“.
7998
Was im Theater auf die Bühne kommt, entscheidet sich hinter dem Vorhang. Wie in den Kammerspielen so im Welttheater.
© Raymond Walden