„Dies ist das Ende der Geschichte von Bruno und seiner Familie. Natürlich geschah dies alles vor langer Zeit, und etwas Ähnliches könnte nie wieder passieren.
Nicht in diesen Tagen. Nicht in diesem Zeitalter.“
So steht es am Ende des Romans von
John Boyne, Der Junge im gestreiften Pyjama, S. Fischer Verlag, Frankfurt, 2007.
Bruno, 9 Jahre alt, Vater Kommandant des Lagers Auschwitz. Der Neunjährige hat keine Ahnung, was hinter dem Zaun vor sich geht, gerät durch seine Unkenntnis und Arglosigkeit in die Vernichtungsmühle seines Vaters, der nach dem ungewissen Verbleib seines Sohnes schließlich dessen tödlichen Schicksalsweg voller Verzweiflung entdeckt und von seinen eigenen Lagerwachsoldaten abgeführt wird.
Sehr berührt schließe ich das Buch.
Einige Stunden später schalte ich die Fernsehnachrichten ein: Grauenhaftes Morden und Zerstören im Gazastreifen, auf einem anderen Kanal: Krachender Frontbericht aus der Ukraine, im nächsten Programm: Ein fröhlich dreinblickender Kriegsminister auf einem herausgeputzten Panzer.
So „ähnlich“,
„in diesen Tagen. In diesem Zeitalter.“ !