Dienstag, 20. Februar 2018

Noch eins, mein Freund

Der Gott des Hungers,
der Gott der Kriege,
des Mordens, der Folter, des Siechtums,
der Gott der Verwüstung,
der Sexualfeindlichkeit, der Doppelmoral,
der Korruption, des Verbrechens, der Diskriminierung,
der Qualen und der Schizophrenie!
In seiner All-Unwissenheit und Vergesslichkeit ist ihm aber schon klar,
dass er weg ist, sobald sich der letzte Mensch ausrottet;
also sorgt er für milliardenfache Bevölkerungsexplosion und verankert
sich im grellen Chaos einer unverträglichen Mannigfaltigkeit von Wahnsinn.

Nein, mein Freund,
dein „Gott“ besitzt keine Realität,
er hebelt sich selbst aus, fegt sich hinweg.

Und das, mein Freund,
ist mir Trost, Genugtuung und innerer Frieden,
erhebt meine Einsamkeit zum Freiraum,
freilich tobend bedroht vom religiösen
Weltmeer der Stürme, Überflutungen und Vereisung.

Noch eins, mein Freund:
Glaube doch nicht, ich sei alleine und verloren.
Es gibt viel mehr aufgeklärte Gedankenverwandtschaft,
als deine Wunderweisheit je hinters Licht führen könnte.



Gender“-Anmerkung:
mein Freund“ ist eine sprachliche Wendung, die sich hier nicht an einen speziellen Freund richtet, sondern an die gesamte Öffentlichkeit. Es sind also auch alle „Freundinnen“ gemeint.
Eine Selbstverständlichkeit in kosmonomischem Denken!



Keine Kommentare: