Was
für ein Titel für ein Literatur-Magazin, das nun zum 60. Mal
erscheint und darüber hinaus den Anspruch erhebt: „Die ganze Welt
in einem Journal“!
Der
Anspruch ist Programm, denn, gestartet als bilinguale Zeitschrift,
ergab sich längst eine Mehrsprachigkeit, bedingt durch die ständig
wachsende Zahl der Autoren, die aus zahlreichen Ländern aller
Kontinente zum Erfolg dieses einzigartigen, zweimonatlichen
Periodicals beitragen.
Dichter,
Redakteure, Essayisten, Philosophen, Journalisten,
Gesellschaftskritiker, Naturfreunde und Philanthropen gestalten in
freiheitlicher Unabhängigkeit ein exemplarisches Projekt
kultureller, international-globaler Zusammenarbeit, wie sie in der
Weltpolitik leider kaum gelingt.
Initiator
und Spiritus Rector ist in Bukarest der rumänische Schriftsteller,
Übersetzer, Herausgeber und Journalist, Daniel Dragomirescu.
Sein
unermüdlicher Einsatz, seine publizistische Qualifikation und seine
überwältigende Kontaktfreude, gepaart mit seiner scharfsinnigen
Analyse politischer und historischer Verhältnisse sind für viele
Autoren ein Ansporn, über den eigenen Horizont zu schauen, nicht
zuletzt zur eigenen Bestätigung.
Und
dieser Leuchtturm „Orizont Literer Contemporan“ (Engl.:
Contemporary Literary Horizon (CLH) ) kommt aus einem Rumänien, das
Daniel Dragomirescu wie folgt beschreibt: „Dominiert von
politischen Kräften, denen wirkliche Demokratie überhaupt nichts
bedeutet, verblieb Rumänien an der Peripherie der zivilisierten
Welt, mit korrupten Politikern, mit einer unterentwickelten
Wirtschaft unterhalb seines Potenzials, mit einer Vielzahl von
Plagiatoren, die über Nacht Minister wurden, … mit teuren Palästen
und Zehntausenden sozial Bedürftigen, mit Millionen Menschen, die
das Land verlassen oder schon verlassen haben auf der Suche nach
einem besseren Leben.“ (CLH 59, S. 3)
Eine
beschämende Bilanz für ein Land, das zur Europäischen Union
gehört, von ihr aber im Stich gelassen wird.
Für
mich persönlich ist das auch ein Grund, mich immer wieder als Autor
einzubringen.
Zur
Jubiläumsausgabe Nr. 60 beglückwünsche ich uns alle, Autoren wie
Leser und besonders Daniel Dragomirescu, mit dem mich
freundschaftliche Nähe und philosophisch übereinstimmende Ansichten
verbinden.
Er
und „seine“ Zeitschrift geben freiheitlicher Gesinnung die Ehre,
unabhängiger Kunst die Freude, auch vermitteln sie literarischem
Schaffen zugunsten von Gewaltfreiheit und Frieden einen Sinn in
einer Welt voll schmerzlicher Zerrissenheit.
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