Selbi, das; -s (new-deutsch) (eigentlich Selbstbildnis,
aktuell aber die sich abbildende Person selbst, nicht geschlechtsspezifisch,
daher Neutrum:
Flatrate
im Kopf, Flatscreen vor Augen, Vielschwätzer, kaum kommunikativ, Ohren
beidseitig gestöpselt, orientierungslos, daher leicht zu führen.
Als
„Very-Selbi“ auffällig am tablet beim Autofahren, in öffentlichen
Verkehrsmitteln, im Restaurant, im Wartesaal, eigentlich immer und überall.
Kulturflüchtiger
Zivilisationsfolger und als solcher massenhafter Depp der Ignoranz,
außerordentlich systemrelevant und von anderen „Ober-Selbis“ in
Regierungskreisen, Chefetagen und von Werbe-Selbis regelrecht verführt und
wichtig vorgeführt.
Die
Klingeltöne mögen exklusiv gewählt sein, beim Selbi piept’s aus allen
Richtungen in allen Angelegenheiten; das Selbi ist mehrheitsfähig.
Auch
die Medien locken das Selbi mit Selbstverwirklichung durch öffentliche
Darstellung der eigenen Entblödung.
Seriös
betrachtet ist das Selbi die personifizierte Entmündigung im offensichtlich
angestrebten unbegrenzten Wachstum der Persönlichkeitsschrumpfung.
Klingelt
es?
Und
dennoch, werte Kritiker, das Selbi hat eine Würde, auch wenn es sie selbst mit
Füßen tritt. Wir müssen nicht nachtreten.
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