Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
2116
Der
geistliche Glockenton
meint
stets Indoktrination,
zwar
Gewohnheit schon,
deshalb
nicht realisiert,
aber
legalisiert.
Er
klingt ungeniert,
ewig
entmündigt, immer versündigt,
es läuft
wie geschmiert
von
der Taufe Versprechen
über
alle Freuden, alle Gebrechen
bis
zur letzten Bahre,
auf
dass
„Gott
bewahre“!
2117
Solange
Wohlstand auf der Ausbeutung und Not anderer prosperiert, ist er nichts
Geringeres als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Einzelne ist
machtlos, aber wenigstens eure Stimme solltet ihr erheben, wenn ihr es könntet!
2118
Wachstumsgefräßiger
Kapitalismus frisst die ganze Welt samt Religion und Sozialismus. Datensicher!
2119
„Und
Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn,
als Mann und Frau schuf er sie.“ (Genesis)
Da
schaue ich auf die Menschheit:
So
also sieht „gottähnlich“ aus!
Unmöglich,
finde ich,
er
ist unmöglich.
Und
für diese Unmöglichkeit zerfleischen sich die Menschen,
bringen
sich Völker um.
Wem
sage ich das?
Hört
mich überhaupt ein Mensch,
gibt
es ihn?
Frei
vom Zwang, Götter zu erschaffen?
2120
Je
filigraner die Waffen, desto perforierter das Gehirn.
Längst
befindet sich der Mensch in der evolutionären Wende,
in der
Verfeinerung der Selbstauslöschung.
Reziproke
Evolution.
2121
Auf
der Suche nach Menschen hatte ich wenig Erfolg.
Traditioneller
Göttermief vernebelt alle Spuren.
2122
Je
mehr Bevölkerung auf dem Planeten, desto geringer der Bildungsanteil.
Das
ist das Problem, das die weiteren gebiert.
2123
Die
Menschen der Kriege sind gestorben, sie versanken endgültig im Blut. Die
überzähligen Munitionen versenkte man im Boden, im Meer, von wo sie wieder
aufkommen im Rost und Gift der verwerflichen Menschheitsgeschichte, die
niemandem verbindlicher Anlass ist, auch nur einen Deut zu lernen.
In
diesem Klima überspült der Ozean der Hoffnungslosigkeit die letzten
menschlichen Gestade, löscht die wenigen Funken der Intelligenz.
2124
Mit
dem Tod beginnt die lebendige, vollkommen irdische Verklärung.
2125
Leben
spielt sich im Miteinander ab, das sich auch als Gegeneinander aufschaukelt.
Erst
ohne einander erübrigt sich jeder Gedanke – von selbst.
2126
Wo
man frei reden und schreiben kann,
ohne
Verfolgung und Nachteile zu erfahren,
wo
man sich verantwortungsbewusst schweigend zurückziehen kann
in
die kreative Sinnsuche,
ohne
Bevormundung und Verleumdung,
wo
man nicht gemieden, geschnitten und verschwiegen wird,
weil
man Krieg grundsätzlich ächtet
ebenso
wie Raffgier und Übervorteilung,
da
herrschte Menschlichkeit im Gegensatz zur Göttervermarktung.
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de
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