Montag, 3. Oktober 2011

Sequenzen von Skepsis (81)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1050
Schmetterlinge bei der Paarung!
Da bekommt sogar eine Nonne Schmetterlinge in den Bauch.

1051
Der Mensch entdeckte die Elektrizität und gerät zunehmend in Warteschleifen.

1052
Ein Weltuntergang wäre ganzheitlich.
Also üben sich Esoteriker in Ganzheitlichkeit,
in variantenreicher geistiger Verwahrlosung.

1053
Die abendliche Flaute ist dennoch Teil des täglichen Wirbels.

1054
Kaum ist die Menschheit auf der Erde, fantasiert sie in kleinkarierter Anmaßung und Selbstüberschätzung vom „Weltuntergang“:
Der Mensch ist nicht die Welt.

1055
Seit jeher verschwendet der Mensch seine Intelligenz zum Ausschalten des Verstands, zum Auslöschen von Leben.

1056
Alles Glück, jede Freude birgt die Melancholie der Endlichkeit.
Im Leid nennen wir das Hoffnung.

1057
Im Beschäftigtsein entflieht manchmal das Bewusstsein.

1058
Erkenntnis mag so ernüchternd sein, dass der Zusammenbruch folgt. – Altersweisheit?

1059
Mit jeder Erdrotation nimmt der Schwindel zu.
Man möchte die Augen schließen.

1060
„Die Würfel sind gefallen,“ heißt das Bekenntnis von Spielern und Spekulanten.

1061
Keine Bahn im Universum ist eingefahren.

1062
Der Mensch, die Masse, das Glauben.
Wer weiß?

1063
Das Ruinöse bestimmt die Menschheitsgeschichte.
Ruinen überall, von Menschen.

1064
Jeder Urlaub ein Schnappschuss nur vom Ort und Zeitpunkt.
Das Bild von Arbeit und auch Armut macht man sich nicht.
Man macht Schnäppchen.

1065
Wir sind keine Terroristen, wir sind Gotteskrieger!
Soweit die göttliche Weisheit.
Jeder Krieger ein Terrorist,
wäre humane Erkenntnis.

1066
Ist das Handeln verrucht genug, wird es salonfähig,
sogar zur Staatsräson.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

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