Freitag, 19. März 2010

Sequenzen von Skepsis (25)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

279
War Made Easy (Krieg leicht gemacht; Norman Salomon);
„Schurkenstaaten“ und „Achsen des Bösen“ werden übertroffen vom höchsten Lügenkonstrukt des amerikanischen Imperialismus und Hegemonismus, vom Verrat der Demokratie.

280
Religion sei der Trost der Leidenden (Violetta in La Traviata). Ich sehe es so: Religion ist das Leiden der Untröstlichen.

281
Zinsen überwuchern den Menschen als Defizit des Humanen.

282
Wir brauchen mehr Zeit:
Für unsere Kinder, für unsere Alten,
für unsere Bildung, für uns selbst,
für ein menschliches Leben.
Das wäre unser Kapital.

283
Nahrungsaufnahme ist biologische Notwendigkeit; die Art und Weise serviert sich als Visitenkarte.

284
Wer keine Stimme kennt, hört nur Anrufer, Ansager, Anpreiser und fällt darauf herein.

286
Geiz sei geil? Im Gegensatz zu euch, weil ihr nicht dürft. – Aber wer ist schon blöd!

287
Aus sicherer Entfernung wirkt manches Ereignis faszinierend, beglückend. Bei näherer Betrachtung spaltet sich das Empfinden in Verzückung und Bedrohung. Und dann erst das Leben hier vor Ort!

288
„Glücksspiel kann süchtig machen,“ formuliert die Bürokratie in der staatlichen Lotto-Werbung, auf dass der Betreiber seine Hände in Unschuld gewaschen habe.
Wie wäre es auch mit folgender Weißwaschung: „Krieg kann töten.“?

______________________________________________

DENK MAL! Nr. 10

Neuverschuldung: 80 000 000 000 Euro
(Achtzig Milliarden, real noch weit höher.)

So ergangen zu Berlin, 19.03.2010,

am Tag der politischen Inkontinenz.

_______________________________________________


289
Etwas Menschenkenntnis erleichtert die Wahrnehmung des Bröckelns hinter lächelnden Fassaden.

290
Diktaturen scheuen sich nicht, Oppositionelle, zumeist intelligente und mutige Menschen, in psychiatrische Anstalten zu verbringen. Andere Gesellschaften entwickeln allgemeine Schulsysteme mit Therapeuten, Psychologen, Sozialbetreuern, sogar mit Polizeischutz - und auch Lehrern. So entstehen erst gar keine Oppositionellen!

291
Siedeln Menschen in Risikozonen, ist ihnen nicht wirklich zu helfen. Die Naturbedingtheit der Aussage enthält keine gleichgültige Menschenverachtung, sondern Mitgefühl durch das Erkennen der eigenen Ohnmacht gegenüber einzelnen Menschen im Leid, die sich ihre Heimat nicht aussuchen konnten und sie nun auch nicht einfach verlassen können. Meidung des jeweiligen Landstrichs aber ist die einzige Lösung: Schöne Grüße aus San Francisco.

*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Keine Kommentare: