Dienstag, 4. August 2009

Sequenzen von Skepsis (1)

Mit „Sequenzen von Skepsis“ lege ich eine neue Aphorismen-Reihe vor, die ich als ergänzende Fortführung meiner „Sentenzen von Freiheit“ (Lenz-Verlag, 2005) verstehe.

Die „Sequenzen von Skepsis“ erscheinen im Blog als Fortsetzungs-Serie.
Mit vollständiger Quellenangabe stehen sie beliebig zum Zitieren frei.
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


1
Der Mensch als kosmisches Intermezzo erzählt sich vom „Weltuntergang“. Skepsis meint in diesem Falle Hoffnung und Mut.

2
Mit Hurra-Gebrüll, Marschmusik und feierlichem Beschwören der Unbedingtheit für Freiheit und Gerechtigkeit nach wie vor geht es auf in den Kampf! Und dann töten sie, bald weinen sie, sterben selbst.
In stillem Gedenken wird dann auch noch gebetet.

3
Denken ist eine Lust, auf die man sich erst einlassen muss, umso freimütiger, da eigenes Denken weithin als verpönt gilt.

4
Die Kraft in der Ruhe ist in Wahrheit Freiheit, die genutzt sein möchte.

5
Globales Bevölkerungswachstum sichert den Nachschub für den fortwährenden Waffengang.

6
Der nackte Durchschnitts-Europäer, so Nietzsche, sei wenig ansehnlich.
Und wie steht es mit seiner (schein)moralischen Verkleidung? Wie, wenn Lebewesen gar nicht schön sein müssen, es aber gar nicht selten dennoch können?
Außerdem, normieren Philosophen etwa den Geschmack?

7
Lesen bildet, klar!
Aber mehr noch, es ist ein unverdächtiges persönliches Refugium.

8
Wetterberichte haben zunehmend etwas Prophetisches, sie offenbaren in blumigen Auslassungen das kompetente Unwetterpotenzial ihrer Verkünder.

9
Schönheit, die andere nicht wahrnehmen, bleibt ungeteilt schön.

10
Angehörige von Naturvölkern unterstreichen gerne durch Tätowierungen ihre Unverwechselbarkeit.


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