April
1995
Klimaexperten
und Politiker tagten in der viel besungenen „Berliner Luft“ und
es ging ihnen dabei die Puste aus. Da hilft kein Schönreden
vonseiten der Veranstalter, Ignoranz und auch böser Wille (die
Amerikaner wollten wie auf der Konferenz von Rio überhaupt keinen
Beschluss) werfen die Frage nach dem Zweck solcher
UN-Mammutveranstaltungen auf und die schonungslose Antwort heißt:
Beruhigung der Habenichtse (man beschäftigt sich ja mit dem Problem)
zur weiteren Profitsteigerung der Industriereichen, darüber hinaus
Verunsicherung der Öffentlichkeit in den wohlhabenden Ländern, denn
Verunsicherte sind leichter regierbar und im Kaufverhalten steuerbar.
Es
bestehen wissenschaftliche Anforderungen:
- Ist der Treibhauseffekt de facto durch Menschen verursacht oder innerhalb natürlicher Schwankungen zu sehen?
- Hat man die Gründe für die Entstehung des Ozonlochs wirklich verstanden?
- Solange Unklarheiten bestehen, muss sich die Menschheit so verhalten, als hätte sie all das verursacht. Das ist sie sich selbst und den Nachfolgegenerationen schuldig, so sie sich als „human“ versteht.
- Realen physikalisch-chemischen Bedrohungen kann man ausschließlich mit nüchterner Analyse und entsprechend abgeleiteten Maßnahmen begegnen. Alle Hinwendungen zum Irrationalen bedeuten Eskalation der Orientierungslosigkeit.
Angesichts amerikanischer
Profitborniertheit wäre vielleicht die Entdeckung eines Ozonlochs
zwischen New York und Los Angeles hilfreich. Doch selbst dann,
befürchte ich, bewegte sich nichts Konzeptionelles, sondern
höchstens der Präsidententross zu irgendeiner aufgeblasenen
ökumenischen Gebetsveranstaltung.
©
Raymond Walden