„Glaubst du an Gott?“ rückt jemand bedeutungsvoll an mich heran. Und ich enttäusche ihn maßlos:
„Ich glaube nicht, ich weiß, wer der Teufel ist, denn ich sehe ihn täglich in den Nachrichten, er begegnet mir oft persönlich in ganz konkreten Menschen in schillernder Vielfalt.
Vergegenwärtige ich mir die unzähligen historischen Schlacht- und Trümmerfelder, die gegenwärtigen Abermillionen Terrorismus- und Kriegsopfer, stellt sich mir keine Frage nach „Gott“.
„Er“ ist nicht da, denn es gibt ihn nicht.
Seine imaginäre Ikone aber dient sogar der Kriegsbefeuerung auf allen Seiten.
Wie gesagt, ich weiß, wer der Teufel ist. Und dieser läuft sogar in Wahlkampfdemonstrationen mit, schreit in Mikrofone, flüstert in Gewissen und rüstet in Ausgrenzungen Feindbilder und Waffenarsenale auf.“
Mein Frager rückt von mir ab, sein Blick spottet feindlich und zeigt mir schon wieder, wer da eigentlich heimlich lacht.
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