Dienstag, 20. Oktober 2015

Der Schrei schwillt an


Der Schrei schwillt an,
das Unrecht ist getan.
Und weiteres steht an:
Wachstum durch Sklaverei,
Krieg geschürt, grausamst geführt,
Demokratie verraten, verhindert.
Stacheldraht, Gitterzaun, Mauer, Wand.
Terror installiert,
mediale Verblödung etabliert,
ideologisch verrannt,
religiös behindert.

Der Schrei wird erstickt,
durch Pseudotoleranz erdrückt.
Das Echo bricht sich noch im freien Schurkenhandel,
im dekadenten Lebenswandel.
Doch dann ist Schluss!
Ihr merktet nichts,
empfandet nichts,
folgtet gepressten Sprechern,
glaubtet gewieften Schächern.
Ihr seht nur, was man euch sagt,
euren Götterphantasien sei’s geklagt,
ihr hört auch nicht den letzten Schuss!

Die Erde schreit, der Himmel schreit,
denn ihr seid wie eh und je zu allem Verbrechen bereit.
Durch eure Ignoranz!
Ist es nur Unvermögen?
Oder Boshaftigkeit?
Es wird still sein im Grab der Unmenschlichkeit,
die animalisch schreit
zum Lobe des Geldes in Scheinheiligkeit.

Ihr seid tot, hört keinen Schrei.
Wenn Schreie schweigen, ist alles vorbei.

Wenn das Schweigen aber schreit, beginnt das Unglück neu,
und der Schrei schwillt an,
auf dass man ihn vergegenwärtige,
vielleicht, dereinst,
dereinst in ferner Generation der Aufgeklärtheit.
Mehr Hoffnung, Menschheit, gibst du dir nicht,
rechtfertigst du nicht,
trotz entsetzlicher Schreie täglich auf deinem flachen Schirm,
in deinem abgestumpften Hirn.

Ja, ich schreie dich an,
denn noch lebe ich,
und ich will leben
im Gegensatz zu dir!



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