Freitag, 11. März 2011

Sequenzen von Skepsis (59)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

722
Am „politischen Aschermittwoch“ beginnt die „Fastenzeit“ mit dem Auftritt von Expressionisten der geistigen Blähung: Luft statt Grips!

723
Es kommt das Datum des Schweigens,
nicht weil es nichts mehr zu sagen gäbe,
sondern weil die Kraft versiegt:
Die Kraft des Denkens, .... des Seins.

724
Die Köstlichkeiten des Lebens – Freude, Lust und Mut – zu minimieren und das Heil in der Verehrung des Leidens zu suchen, um sich in Fabulierungen von einem Jenseits zu trösten, beschreibt die eigentliche Erlösungsbedürftigkeit, die tatsächliche Hoffnungslosigkeit des Massenmenschen ebenso wie des kauzigen Einsiedlers.

725
Im Prozess der Bankrotterklärung von Verstand und Vernunft fiele intelligenten Gläubigen die Rolle des Kronzeugen zu.

726
Begnadete Kunst, das Komponieren und Interpretieren, die einfühlsame Wortgewalt, die ergreifende Farbenpoesie, das figürliche Phänomen von Bewegung, die Architektur der Philosophie im Spiegel von Bauten und Monumenten entwerfen den Humanismus, nahe am Ideal.
Deshalb ließen sich Künstler seit jeher missbrauchen.

727
Gehst du zum Arzt, vergiss die Skepsis nicht.

728
„Brot und Spiele“ werden neuzeitlich ergänzt durch „Panik und Pandemie“.

729
Moderne Alchimisten: Sie reden Krankheiten ein, sie verkaufen sie.

730
Nach dem Verlassen der Schule folgt der weitaus längere Lehrpfad.

731
Ganz ohne Ideologie: Arbeit macht frei, während Freiheit Arbeit macht.

732
So manches Problem entsteht aus dem Grundsätzlichen. Spricht man das an, fallen Türen ins Schloss.

733
Das Verzeichnis der Friedensnobelpreisträger repräsentiert lancierte Missverständnisse.

734
Kreis und Kugel symbolisieren Vollkommenheit, das Drehmoment hingegen strotzt vor Kraft, verdreht manchen Kopf.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

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