Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
1005
Um Frieden zu ermöglichen, müssen sich die reichhaltigen subjektiven Psychen auf die objektive Welt als Mindestorientierung reduzieren, sich annähern an gemeinsame Eichskalen der Menschenwerte, deren Kausalität den Sinn des Lebens markiert: Lebenserleichterung, Leidenslinderung und Leidvermeidung durch Gemeinsamkeit, durch Achtung und Verantwortung in der Nutzung von Intelligenz, Wissenschaft und Technologie.
1006
Je zahlreicher die Bühnen der Freiheit, desto mehr Klamauk. Echte Freiheit aber garantiert die Wechselmöglichkeit zu Anspruchsvollerem.
1007
Religiöse Himmel schillern und changieren als Projektionen der verordneten Ratlosigkeit.
1008
Mittelalterliches Denken gelangt mit Hilfe von Elektronik zu ungeahnter Blüte.
1009
Sprache bemüht sich als zuverlässiger Informationsträger, trifft aber unter Blickwinkeln und Sichtweisen auf, erreicht oft den Empfänger nicht wirklich.
Drechselei verschnörkelt absichtlich die Sprache, um sie zu entkräften, das Gegenüber in Wahrheit geringzuschätzen.
1010
Jeder Beginn impliziert ein Ende als eigene Voraussetzung. Von „Ewigkeit“ kann keine Rede sein.
1011
Entspanntheit leidet nicht unter Spannungsmangel, sondern schätzt ein strömendes Gleichmaß, das nach Belieben in gelassener Selbstsicherheit forciert oder gedämpft werden kann.
1012
Als Erkenntnis relativiert sich Ohnmacht.
1013
Vieles im Leben scheint die These zu bestätigen, der Bumerang sei besonders ein philosophisch-psychologisches Prinzip.
1014
Warum sollten sich Frauen besser blamieren als Männer?
1015
Hätten die 68er nur geahnt, welche prüde Weich-Ei-Generation sie generierten!
1016
Fragt ein Fremder: „Sind Sie Paderborner?“
Antwort eines Einheimischen: „Wie käme ich dazu? – Ich kenne die Stadt.“
1017
Die kürzeste Verbindung ist der Strich.
1018
Wer, selbstverständlich als Gutmensch, an das Böse glaubt, wird sich bald heraussuchen, wer „das Böse“ personifiziert.
Das Feindbild ist gezeichnet, der gerechte Krieg kann beginnen.
So gestaltet sich tatsächlich entartete Kunst!
1019
Insider-Wissen ist die Argumentationsstärke manchen Außenseiters.
1020
„Studien“ belegen wichtigtuend die Interessen des Auftraggebers, während man von Forschung keine Ahnung hat.
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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