Montag, 1. August 2011

Sequenzen von Skepsis (74)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

941
Sinn einer Botschaft?
Der Inhalt? ... Dass sie überhaupt abgeht?
Immer vorausgeschickt, sie kommt an.
Aber sogar der Sender ist Empfänger.

942
Dass ich alt wurde, merkte ich zunächst und besonders an den anderen.

943
Realpolitiker schütteln die Hände von Tyrannen, sind also Artgenossen.

944
Jedes Bild, ob in der Natur oder im Rahmen, bezieht seine Belichtung vom Blick des Betrachters.

945
Überall Mogelpackungen, gefüllt mit juristischem Gesülze für den gewinnoptimierenden Beschiss!

946
Versicherungen, Banken, Monopolisten, Makler verbergen den ihnen gemeinsamen kapitalistischen Makel im Kleingedruckten.

947
Im einfachsten Fall holt das System den Polizeiknüppel aus dem Sack als „Freund und Helfer“.

948
Der Mond steuert Religionen, die hinter ihm liegen.

949
Statt der Sonne geht morgens für viele die eigene Wichtigkeit auf und verschleiert den Tag bis über den Abend hinaus.

950
Irdische Sternchen spielen im Universum keine Rolle.

951
Leben leitet sich von Ideen und ihren praktischen Umsetzungen ab. Liebe gehört dazu.

952
Sich immer treu zu bleiben, birgt die Ungewissheit, wem man da eigentlich traut.

953
Flüsse streben Meeren zu, winden sich durch Täler, öffnen sich in Ebenen, schaffen Kultur.
Wenn sie in den Weiten der Meere zerfließen, löst sich ihre Bedeutung auf, sie gehen in der Masse unter.

954
Vielfalt ist das Faszinosum des Lebens wie auch der unbelebten Natur, ein überschwängliches Angebot für den freiheitlichen Menschen, der sich nicht ausgrenzen lässt, der sich aber von Unmenschlichem abgrenzt.

955
Der Weg sei das Ziel, mag eine sinnvolle Vertröstung sein für die Unerreichbarkeit des eigentlich Angestrebten.

956
Jede Ideologie vertuscht und fälscht Geschichte,
bis sie selbst Historie und enttarnt ist.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

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