Montag, 9. Januar 2012

Sequenzen von Skepsis (91)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren: 

1183
Autos blicken oft freundlicher als ihre Fahrer.

1184
Freie Marktwirtschaft ist so frei, auf Kosten anderer zu leben, zu Lasten der Armen weltweit und der nächsten Generationen. – Eine Versagensstrategie im freien Fall.

1185
Unmenschlichkeit entpuppt sich in der Korruption als wirkliche Pandemie – ganz ohne Medienkampagne.

1186
Raum, Zeit, Materie, Bewegung, Strahlung definieren das Universum, das aus diesen Komponenten Leben schafft, Geist und Kultur entwickelt, Literatur, Malerei und Bildhauerkunst, Theater und Musik zur Blüte bringt. In der Vereinigung mit verantwortungsvoller Wissenschaft und ebenso fundierter Technologie öffnen sich trotz chaotischer Ideologien Möglichkeiten einer bisher nicht erreichten neuen Ethik für hier und jetzt.

1187
Trotz erklärter Menschenrechte, trotz feierlicher Verfassungstexte, trotz demütiger Glaubensbekenntnisse und wegen derselben foltert und tötet der Interimsmensch seinesgleichen und in Selbstzerstörungseuphorie seine Zukunft.
Das gibt groteskerweise Hoffnung.

1188
Kann sich persönliche innere Ruhe in ruhiger Umgebung entfalten, gewinnt die Vielfalt sogar der lauten Welt an Reiz und Transparenz.

1189
Zum Töten gezwungen oder freiwillig dafür besoldet wird das Militär als das ordentlich ausgezeichnete Kulturversagen zumeist in Gottes Namen!

1190
Was könnte man einem politischen Ethik-Rat raten? – Brille abnehmen!

1191
Wer den Krieg nicht ächtet, wird schuldig vor dem ersten Schuss.

1192
Es gibt Talente, die stellen sich so weit ins Abseits, dass sie das Spielfeld verlassen. Ein Platzverweis erübrigt sich.

1193
Palaver ist der Demokratie nicht gewachsen, lebt sie doch von fundierten Entscheidungen.

1194
Im „Hohen Haus“ geht es um ideologische Niederungen und Abgründe.

1195
Ein Gesetz, das der Interpretation bedarf, ist keines, wohl aber eine Vorschrift aus politischer Beliebigkeit.

*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Keine Kommentare: