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Dienstag, 16. Dezember 2014

Nur demokratielose Gesellschaften foltern oder dulden das Verbrechen


Die sittliche Verkommenheit der Folter kennzeichnet den negativen Superlativ menschlicher Hirnauflösung durch Zersetzung.
Sie befällt nicht nur die zerstörerischen Verfechter und Vollzieher der Quälereien und Ermordungen, sondern entsteht aus nicht intakten gesellschaftlichen Strukturen und wirkt in destruktiver Rückkopplung immer subtiler in die Gesellschaft zurück, steigert die primitive und opportune Gleichgültigkeit und Verharmlosung.

„Folter wird heute rund um die Welt von Schurken-Regimen praktiziert, deren grausame Methoden ihrer Entschlossenheit entsprechen, den menschlichen Geist zu vernichten.“

Das sagte George W. Bush am 20.06.2003 anlässlich des „Internationalen Tags zur Unterstützung von Folteropfern“ und bezeugte völlig verblendet, aber zutreffend, dass sich die USA, nicht zuletzt unter Bushs Regentschaft, schon lange von der demokratischen Freiheitlichkeit verabschiedet haben.
Die Perversität der US-Administration ist beispiellos, ebenso die Kooperation anderer Regierungen sowie das weltweite Schweigen und Dulden der amerikanischen Folter in vielen Teilen der Welt.

Wohlgemerkt, die USA sind kein „Schurkenstaat“, denn es gibt noch die Bürger mit den Idealen der Freiheit, sie allerdings steht in höchster Gefahr durch ausgemachte Schurken.

Wer Folterer schützt, ihre strafrechtliche Verfolgung ablehnt und verhindert, hat bereits deren primitive, würdelose Wertewelt adaptiert.


(Quelle des Bush-Zitats: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 14.12.2014)