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Sonntag, 1. Oktober 2023

Sequenzen von Skepsis (568)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


7805

Mit Rücksicht auf zarte Empfindsamkeiten ermuntert man Spitzel und Denunzianten in verhunzendem Neudeutsch als „Hinweisgebende“. Welch eine Moral!


7806

Das Werk von Folterknechten beginnt dezent am Schreibtisch und suhlt sich schließlich im Blut, sich an den Schmerzensschreien der Opfer sadistisch selbst befriedigend.


7807

Wie sich die Zeiten ändern. „Geschmack ist keine Frage. Man bekennt sich!“ schrieb ich in meinen „Sentenzen von Freiheit“ im Jahr 2005 optimistisch. Heute wird man dafür beargwöhnt und offiziell belehrt, dass (geschmacklose) „Experten“ einem schon sagen, was förderlich, was nötig sei.


7808

Kommt der Zug pünktlich oder „bähnlich“ zeitnah?“ fragt jemand humorig die Auskunft am Bahnsteig. Die ist genervt und schnaubt: „Was heißt hier dämlich zeitnah? Der Zug fällt aus!


7809

Geld regiert, weil es schmiert.

Intelligenz? Resigniert in Abstinenz reserviert

oder kooperiert „opportuniert“ durch Charakterlosigkeit.


7810

Freiheit in aufrechter Aufklärung heißt Selbstbestimmung, setzt Selbstbewusstsein und Bildung voraus und baut mit Respekt auf Gegenseitigkeit.


7811

Penetrante parlamentarische Dummheit spiegelt die geistige Verwahrlosung der Wählerschaft wider oder die Überwältigung der Intelligenz durch Despotie.


7812

Kritik an der Entmenschlichung durch Kriege bezeichnen die Vertreter der Kriegsbegeisterung als verachtenswerte „Wehrkraftzersetzung“ in ihrem kultartigen, immer wieder aktualisierten Hochamt des uniformierten Mordens durch Kadavergehorsam.


7813

Ich bedaure die tabureiche Vielfalt der Einfalt, als da sind beispielsweise: Spießigkeit, Pedanterie, Prüderie, Unterwürfigkeit, Opportunismus, vorauseilender Gehorsam, Vasallentreue, Denunziation und endlos so weiter. Kosmonomisch antworte ich darauf kurz, aber nachdrücklich mit: „Aufklärung!“ Und ich bin mir bewusst, alle systemisch devoten Massen wie ihre Lenker zu überfordern, favorisiere ich doch den Menschen als freiheitliches Individuum, sei es noch so in der Minderheit im Meer der Stroh dreschenden und Kriege vom Zaun brechenden „Armen im Geiste“.



© Raymond Walden

 

 

 

Freitag, 5. November 2021

Vermessenheiten

 


Gib einem Einfaltsexperten ein Messgerät und er wird die Erde, ach was, das Universum in ungeahnten Einheiten vermessen, Statistiken hervorzaubern, die er selbst nicht versteht, aber schätzt und je nach Bedarf auch auf dem Kopf oder rückwärts liest.

Pseudowissenschaftliche Modellrechner haben seit Jahrzehnten Narrenfreiheit im Weltuntergangsorakeln.

Gib deiner Koryphäe einen Titel und ein Amt, und keine Rechnung geht zwar mehr auf, aber ein ins Bewusstsein der eingepinselten Massen, alternativlos und mit diversen Geschlechtern Vielfalt bezeugend.

Wehe denen, die Zweifel äußern und begründen!

Dafür sorgt im Vermessenheitsrausch die permanent gezielte Medienkampagne, veranlasst und befeuert durch Politiker der unversehrten ebensolchen Einfalt, manche der Damen und Herren wie Diversen davon durchaus mit Urheberqualitäten.

 

 

 

Samstag, 24. September 2016

Sequenzen von Skepsis (249)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3169
Ein „Nach dem Tod“ gibt es nur für Lebende.

3170
Um etwas Neues zu schaffen gegen Fehlerhaftes, muss das fehlerhafte Establishment ausgehebelt werden, und zwar mit mächtiger Transparenz.

3171
Anmaßend angefrackt, uniformiert oder im modischen Design, überschätzt sich so mancher in seiner nackten Einfalt.

3172
Jedesmal wenn ein uns nahestehender Mensch die Welt verlässt, geht mit ihm auch ein Stück von uns.
Ambivalenz ergreift uns: Der Verlust kerbt expressionistische Konturen ins Leben, das Erinnern hellt das Dasein auf in impressionistischer Gegenständlichkeit und Farbintensität. Gereifte Erfahrung relativiert, was gewesen, das Jetzt und das Morgen.

3173
Die Masse kennt keinen Tiefgang. Sie sitzt auf, auf der Sandbank, auf felsigem Riff – und ihren fabulierenden Steuerleuten.

3174
Es gibt einen Geburtstag nur pro Mensch und nur einen Todestag. Dazwischen und darüber hinaus gedenken wir, häufig recht gedankenlos.

3175
Klares Denken ist ein seltenes gnadenreiches Geschenk der Natur, eine Freude in ethischer Verbindlichkeit.

3176
Mein Lieblingsort?
Jede Stelle des Erdballs, wo die Gedanken stets frei fliegen, tief eintauchen und landen können.

3177
In Bedrängnis wird Glück oft intensiver empfunden; Tränen der Ergriffenheit steigen auf aus der Bedrücktheit, fallen ab von freudiger Erhöhung und vereinigen sich zu einem Aquarell von Befreiung, zu einer Oase der ganz persönlichen Freiheit.

3178
Nicht zu schweigen, dadurch auf wenig Verständnis und Ablehnung zu stoßen, lässt sich nur mit Großmut ertragen, mit bewährt gefestigter Persönlichkeit.

3179
Bei aller letzten Ehre, die ich in fortschreitendem Alter immer häufiger Verstorbenen erweisen muss, raubt mir der religiöse Beisetzungsunsinn den Atem, treibt mich innerlich rebellierend hinaus aus dieser grauenvollen, ungeistig vermieften Gruft einer unseligen Vertröstungsoper. So wahr ich denke!


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Montag, 22. Dezember 2014

Sequenzen von Skepsis (194)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2430
Einfalt entfaltet sogar Dreifaltigkeit.

2431
Religion feiert die Negation des klaren Verstandes, im Gottesdienst verhöhnt sie ihn. Das Verständnis aber, einmal beerdigt, merkt nichts mehr davon.

2432
Jeder Weihnachtsbaum ist ein abgesägter, dem Verwelken geweiht.

2433
Sie jagen Demokratie zum Teufel und beten öffentlich!

2434
Der Windgenerator übernimmt die Herrschaft in Deutschland. „Gendergerecht“ kommt die Mahnung von der Gleichstellungsbeuftragung, es sei mit gleichen Energien die Luftschraube.

2435
Alles freiheitliche Denken über Jahrhunderte hinweg wird ausgehebelt unter dem Paradoxon sogenannter Religionsfreiheit, denn diese Götterdiktate kennen keine Freiheit. Mehr noch, sie indoktrinieren, foltern und morden.

2436
Tränen der Rührung und Ergriffenheit, der Freude speisen sich aus den tiefen Brunnen artesischen Leidensdrucks, der jeden Menschen mehr oder weniger bewusst, befangen und gefangen, die Endlichkeit empfinden lässt.

2437
In der Zurückgezogenheit der Einsamkeit mag man für sich das Leben verstehen, in der Zweisamkeit mag Leben, so oder so, entstehen.

2438
Indem ich mich mitteile, beweise ich, dass mir die anderen keineswegs gleichgültig sind. Erst im Schweigen gären Resignation und Desinteresse.

2439
So viele Berater! Woher beziehen sie ihre Besserwisserei? Aus der Gutgläubigkeit.

2440
Was Parlamentarier beschließen, entbindet sie keineswegs von persönlicher Mitschuld, schon gar nicht in ihrem vorgegaukelten Unschuldsbewusstsein.

2441
Alle Kriegsminister zu Weihnachten in ihren Panzer! Frieden?
Sie persönlich können zwar nicht schießen, aber fahren dennoch aufeinander los. Krieg ist eben Unvermögen.

2442
Jedem patriotisch idiotischen Staat sein eigenes Raumschiff zum Himmel, um den „Außerirdischen“ die eruptive irdische Dummheit als Rätsel aufzugeben.

2443
Der Blick in die Augen eines Kindes, das sich geborgen fühlt, setzt den Maßstab jeglicher Ethik für das Menschsein.

2444
Ist es 24 Uhr im alten oder 0 Uhr im neuen Jahr? Ich insistiere: Null Uhr!
Für so viele Menschen, die ihr dem Suff und Feuerwerk eurer mächtigen Arroganz und Gier wie selbstverständlich opfert.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de