Samstag, 11. Mai 2019

Aus dem Nichts und zurück

 
Pointiert vorzutragen:
Allegro ma non troppo“

Aus dem Nichts kommen wir,
bestenfalls in Liebe gezeugt und willkommen.
Episoden gleich bleiben wir eine Weile hier,
dann wird uns das Leben wieder genommen.
Ins Nichts geht es zurück,
wie gewonnen so zerronnen“,
ein endgültiges Ende, man nenne es Glück,
und keine Ewigkeit, so unlogisch ersonnen.

So sinnlos das Ganze, für manche Verzweiflung der Grund,
doch lässt es sich leben mit anderem Sinnen,
mit Akzeptanz des Gegebenen als Wahrheit ohne Jenseitsschwund.
Im Rahmen des faktischen Seins lässt sich Erfüllung gewinnen
durch ein Streben und Genießen im Einklang mit Mensch und Natur.
Naturgesetze erforschen und nutzen im Schutze lebendiger Schicksalsgemeinschaft,
fairen Wettbewerb und Erfolg realisieren, dem Neuen wach auf der Spur,
dem Heute und Hier ehrlich verbunden, wie es humane Werte schafft.

Emanzipation, Freiheit, Empathie, Frieden und ja, Liebe
sind von Kindheit an gefühlvoll und verständlich vorzuleben,
vertrauend auf reale Wahrheiten und keine Märchenauftriebe:
Leid lindern, Not eindämmen, Drangsal beheben,
es macht Freude und gibt Sinn, für andere da zu sein, wenn's zählt,
auch sich auf herzliche und wissenseinsichtige Korrektheit zu verlassen,
wenn uns selbst das Schicksal quält.
Nein, es gibt keinen Grund, Menschen rassistisch zu hassen
und nein, keine Auserwähltheit ziert humanes Denken,
vielmehr Demut und Tatkraft in gleichberechtigter Koexistenz.
Kein Gott, keine Priester können uns lenken,
jeder – stets unheilige – Krieg ist Mord in Konsequenz.

Keine Ideologie hat das Recht, Mensch und Natur zu verderben!
Und wenn uns persönlich einst die Kräfte entschwinden, bleibt es
einzig unser ureigenes Recht, in Würde und Leidminimierung zu sterben.

Die Spuren, die wir hinterlassen,
werden uns folgen und genauso verblassen,
vielleicht erst nach Generationen
oder in gar geschichtlichen Moderationen,
hinaus ins Nichts, aus dem wir kamen zu reüssieren,
wohin wir unumstößlich und tröstlich diffundieren.

© Raymond Walden



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