Samstag, 17. September 2016

Sequenzen von Skepsis (248)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3155
In modernistischen Planetarien projizieren sie ihre Geschäftsinteressen, Ideologien sogar, mit Klamauk und lauten Show-Effekten. Die Sterne stehen ganz weit draußen unter „ferner liefen“, sie werden billig der Werbung vergeben, denn zum verinnerlichten Staunen, zum gedanklich-emotionalen Innehalten fehlt die Zeit, auch die Intention. Der Sternenhimmel geht wie in der Natur so auch im Planetarium, ganz eilig verschmutzt, verloren. Er wird verspielt, als ein hohes Gut profan vermarktet.

3156
Welche Lust, am Firmament den Träumen zu folgen,
unter klarem Sternenhimmel die Worte deutlich zu setzen
und im Schutz dieser Freiheit ohne Bedrohung auszuruhen.

3157
Fernsehen ist ein Mordsprogramm.

3158
Wirft man der Masse zu Recht Dummheit vor, geschieht dies in der Hoffnung, dass es einen feinen Rest unvermasster Menschen gibt.

3159
Leben sei Konsum, lehrt der Kapitalismus die lernunfähig Gefräßigen.

3160
Die Menschheit brennt in Eiseskälte, sie erfriert in Feuersbrünsten, denn ihr geheucheltes Reden führt gezielt zu gegenteiligem Handeln.

3161
Wer nicht kopuliert, braucht sich über nichts zu wundern – über nichts.

3162
Bestechende Hässlichkeit kommt laut im Gleichschritt.

3163
Kinder strampeln erstarkend, Hampelmänner erweichend.

3164
Unter Affen, lasse Mann (man) sich bloß nicht zu einem machen!

3165
Gezinkt, bestochen, verschaukelt und verkauft; so ist die Politik des Sports und genau so macht sich Politik einen Sport.

3166
Projekte gedeihen im Team, Kunst entfesselt sich im Individuum.

3167
Religion ist die Geschwulst, die fortwährend Metastasen streut, die Epidemie mit Ewigkeitsdrohung.

3168
Erst wenn es religionsfreie Kinderbetreuung gibt, konfessionslose Schulen, Krankenhäuser und Altenheime, dann erst steht die Gesellschaft ganz am Anfang von Aufklärung.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Keine Kommentare: