Dienstag, 7. Januar 2014

Sequenzen von Skepsis (163)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


2061
Man schaut den Menschen vor den Kopf und sieht nicht das eigene Brett.

2062
Ein frischer Morgen,
ausgeruht und klar,
der Geist erhellt durch Gelassenheit,
frei von Trends und banaler Effekthascherei;
er möge kommen,
mein Tag,
ich gehe ihm entgegen.

2063
Gute-Laune-Radio, Frühstücksfernsehen.
Wer so den Tag beginnt, muss nicht,
kann nicht abschalten,
lässt sich verwursten.

2064
Und es ward Morgenwerbung und es ward Abendwerbung.
Dazwischen ward Konsum und es ward Wachstum
allgegenwärtiger Gedankenlosigkeit
und immer Werbung.

2065
Ein untrügliches Zeichen von Diktatur ist die verordnete kollektive Diskussion über individuelles Verhalten, um die Angleichung an ideologisch-esoterisch vorgegebene Normen zu erzwingen.

2066
Ethik ist alles, was die Lebensumstände aller Menschen erleichtern kann.

2067
Welcher Wachstumskonsument kennt denn die realen hundert Prozent, von denen er Preisnachlass erhält, weiß er um den konkreten Wert der null Prozent Zinsen beim Ratenkauf? Er kann weiterhin ruhig schlafen, alles hat er längst bezahlt, der Preis ist „all inclusive“.

2068
Musik klingt als Kunstwerk des Komponisten, vermittelt durch die Authentizität des Interpreten, und gewinnt doch erst durch die Stimmung des Zuhörers. Er interpretiert, und zwar unter aktuellen Eindrücken seines Lebens.

2069
Ängste zu nehmen,
ihre Ursachen nach Möglichkeit zu beseitigen,
erhellt den Sinn der Mitmenschlichkeit.

2070
Einzig der Mensch ist böse und gut als Teil der Natur.
Daran lässt sich doch arbeiten!

2071
Nur der rohe Mensch folgt der nötigenden Propaganda bedingungslos in jeden Glauben, in jede Schandtat, in den Wahn.
Ethische Veredelung ist die Option der Evolution, die jeder Propaganda entgegen steht.

2072
Wer Menschen quält,
gleichgültig unter welcher Flagge,
ist nie ein Mensch gewesen.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de 


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