Samstag, 26. März 2011

Sequenzen von Skepsis (61)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

747
„Anbieterwechsel“ heißt die täuschende Dauerbeschäftigung der Geschröpften in einer Welt von Kartellen und Konzernen.

748
„K“ wie Kapitalismus, Kommunismus, Kirche, Katholizismus, Korruption, Kartelle, Konzerne, Krieg, Konzentrationslager, Kampf und Krampf.
Einsam dagegen: Kosmonomie.

749
Macht macht Mörder, mordet.
Das ist die Geschichte bisher.

750
Evolution: So entwickelte sich auch das Untier,
keineswegs als Fabelwesen.

751
Win-Win vordergründig:
Deutschland leiht Griechenland Geld. Griechenland wird vor dem Bankrott bewahrt und Deutschland wird durch die Zinsen immer reicher.
Win-Win hintergründig:
Das reicher werdende Deutschland macht immer höhere Schulden und damit Geldmechaniker im Hintergrund noch (einfluss)reicher.
Win-Win wahr:
Mittelalterliche Ausbeutung durch geharnischte Raubritter in feinerem Zwirn.

752
Die stille Frage des Skeptikers vor Ort:
„Erschließt sich ein Sinn, hier und jetzt zu diskutieren?“

753
Sogar mehrdeutig bringt es mancher Aphorismus auf den Punkt.

754
Die Steuergesetzgebung ist so transparent bemessen, dass die Möglichkeit, sie allgemein zu verstehen, als Abschreibung gelten muss.

755
Freie Marktwirtschaft umgibt sich mit der kapitalistischen Koma der Übervorteilung und zieht einen globalen Schweif.

756
Besonders auch Jenseitiges vermehrt das ganz diesseitige Kapital.

757
Nicht das Land stirbt, sondern die Menschen.
Das wissen die Verursacher, doch die träge Masse kümmert es nicht.
Sie dreht sich um sich selbst.

758
Dreifach definiert sich die träge Masse:
als Widerstand eines Körpers gegen Beschleunigung,
als Resistenz der Gewohnheit gegen Veränderung
und als Denkfaulheit innerhalb einer zudem unintelligenten Herde.

759
Sie glauben das Wundersamste,
nur nicht an ihre Opferrolle.
Ganz im Gegenteil: Sie fühlen sich frei in der vaterländischen Uniform, wähnen sich als Helden und fallen – ihrem Glauben anheim, jenen Gauklertricks der Reichen und Schönen, also der Einflussreichen und Schönfärber.

760
Lange schon ging sie immer einsamer, nun auch den letzten Weg – und starb.
Dann erst weinten einige in Selbsterkenntnis.

761
Die Angepasstheit von Redakteuren, Nachrichtensprechern und Moderatoren könnte ich selbst keineswegs aufbringen, und es fällt mir immer schwerer, sie als Leser und Zuschauer zu ertragen.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

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