Montag, 18. Oktober 2010

Entwicklungsbedürftig: Der Interimsmensch

Die kosmonomische Betrachtungsweise stützt sich auf das im Universum immanente Prinzip der allgemeinen Gültigkeit von objektiven Naturgesetzen. Im Mikro- wie im Makrokosmos gleichermaßen setzt sich kein Mensch ungestraft über diese Gesetzmäßigkeiten hinweg, was sich besonders auch dann bestätigt, wenn sich der Mensch irrt, sei es aus Unkenntnis oder aus absichtlicher, vielleicht auch voreiliger Willkür.

Kausalität zu verinnerlichen und sie nach Möglichkeit auch zu beherrschen, sie anzuwenden, bedeutet eines der Hauptanliegen der kosmonomen Philosophie. Religionen und ihre esoterischen Ableger spielen in dem Weltbild – besser: Weltgeschehen – überhaupt keine Rolle, es sei denn in der Beschreibung der menschlichen Entwicklungsbedürftigkeit.

Denn trotz mehrheitlich sicherlich guten Willens, hangelt sich der Mensch von Elend zu Elend, hält diesen Zustand hauptsächlich durch Verdrängung aus, um in bigotter Regelmäßigkeit in Gewaltausbrüchen sein Heil zu suchen und sein Unheil zu finden.
Zumeist handelt er aus „Überzeugung“, die ihm religiös oder weltlich unter Berufung auf „Höheres“ indoktriniert wurde. Tragisch dabei, dass häufig die Dogmatiker wie ihre Eleven sich ihres Tuns nicht bewusst sind. Sie folgen evolutionär archaischen Gefühlen und weniger analytischen Denkoptionen, welche sich allerdings längst im Laufe der Evolution herausschälten und sich in der heraufdämmernden Aufklärung etablieren.

Der Massenmensch nicht und schon gar nicht seine Regenten merken diesen Tagesbeginn in ihrer fortdauernden Tranigkeit. Und sollte sie dennoch ein verfrühter Lichtstrahl treffen, ziehen sie sich die Decke über den Kopf oder werden aggressiv.

Irgendetwas stimmt doch wohl nicht in all den Traditionsverbundenheiten.
· Die Menschen wollen keinen Krieg – er ist dennoch allgegenwärtig.
· Gesundheit, Hygiene und Bildung seien Grundpfeiler der Zivilisation - die Rüstungsetats aber zur Vernichtung des Menschen übersteigen bei weitem alles bisher Gekannte.
· Sklaverei soll überwunden sein – der Menschenhandel blüht eben verdeckt.
· Naturschutz wird großgeschrieben – es wird ungehemmt gerodet, geplündert; Tiere und Pflanzen sterben aus.
· Die Menschenwürde sei unantastbar – fast ein Siebtel der Menschheit hungert.

Seitenweise ließe sich ein Katalog des Versagens und Verdrängens zusammenstellen. Das änderte freilich nichts an den Sonntagsreden, Mammutkonferenzen und den gezielten Verlogenheiten.

Und da beruft man sich aktuell geradezu überheblich auf die „christlich-jüdischen“ Wurzeln des Abendlandes, die genau wie die anderen religiösen Verankerungen im Laufe der Geschichte eine Abschlachtung nach der anderen inszenierten! Daran will man sich weiterhin orientieren!

Die Masse Mensch findet sich damit ab, denn sie stellt den Interimsmenschen dar, eine Entwicklungsstufe, einen Zwischenzustand nur, auf dem Weg zu einer humaneren Menschheit.

Denn daran besteht kein Zweifel: Auch der Mensch unterliegt der Evolution und wird in seiner Gesamtheit umso schmerzlicher bezahlen, je heftiger er sich diesem Wissen verschließt.

Im weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte wird sich die Humanität jedoch durchsetzen als das in letzter Konsequenz überlebensstärkere Prinzip.
Gemessen an der menschenunwürdigen globalen Gegenwart, pflegt die kosmonomische Philosophie eine futuristische Sicht der Dinge, die aber den nicht hoch genug zu schätzenden Vorteil aufweist, für die Zukunft begründete Hoffnung zu vermitteln, Anreiz für eine reifere und souveränere Menschheit.

Diese Zielsetzung ist nicht etwa ein Anlass zur Überheblichkeit gegenüber dem Interimsmenschen, sondern mahnt zur Besonnenheit, auch zu demütiger Zurückhaltung bei Auseinandersetzungen, eingedenk der Wirklichkeit: Der Interimsmensch kann nicht anders.
Kosmonomen übersehen nicht die Würde eines jeden Menschen, beanspruchen aber in Selbstbestimmtheit und mit Selbstsicherheit die Achtung auch der eigenen im Streben nach privater wie globaler Deeskalation.

1 Kommentar:

Helmut König hat gesagt…

Manches entpuppt sich bei näherem Hinsehen als falsch; zum Beispel dieses: "Naturschutz wird groß geschrieben – es wird ungehemmt gerodet, geplündert; Tiere und Pflanzen sterben aus." Welche Tierart,welche Pflanzenart,ist in Europa in den letzten 100 Jahren tatsächlich ausgestorben?
Und auch diese Frage will konkret beantwortet sein: Wo wird ungehemmt gerodet und geplündert?
Die hier in Rede stehende Sentenz ist ein gutes Beispiel für allgegenwärtige Angstmacherei