Dienstag, 23. Februar 2010

Das indifferente Bewusstsein des Interimsmenschen

Es ist nicht zu leugnen, dass sich die Menschheit evolutionär aus einfacheren Lebensformen entwickelte und dementsprechend sich auch gegenwärtig in einem Entwicklungs- und keinesfalls Endstadium befindet. Besonders geprägt wird der aktuelle Status durch den akzelerierenden technologischen Fortschritt, dem die geistigen Reifungsprozesse hoffnungslos hinterherhinken, überspitzt formuliert: Die komplexe Technik wird durch archaische Wesen bedient und in rasantem Wachstum zum Schaden des gesamten Planeten fehlgenutzt. Einzelne positive Ausnahmen mildern kaum die Gesamtnotlage. Der Mensch und einige Bereiche der globalen Biologie werden zugrunde gehen, bis sich eine im Sinne von innerer Reife geläuterte Menschheit wird entfalten können.

Nicht Schwarzseherei und religiöses Fabulieren über den Weltuntergang bilden die Grundlage dieses Szenarios, sondern die berechenbare Begrenztheit der Erde einerseits und das ebenso kalkulierbare, wenngleich eher unberechenbare Fehlverhalten der Massenmenschen und ihrer herrschenden Abgötter samt deren
Stellvertretern.

Dieser gegenwärtige „Zeitgenosse“ Mensch, kann keine zahlreichen Nachfolgegenerationen zeitigen, da er sich selbst das Wasser abgräbt, alle möglichen Lebensgrundlagen vernichtet. Erkennt er dies durchaus in manchen bescheidenen Zusammenhängen, verhält er sich dennoch, oft in bester Absicht, entschieden konträr. Sein Fühlen und Wollen, seine Hoffnungen und Sehnsüchte stehen im Gegensatz zu den Ergebnissen seiner Aktivitäten. Er spiegelt eine evolutionäre Zwischenphase hin zu einem in mancher Hinsicht edleren Wesen wider, er personifiziert den Interimsmenschen, der zwar durch markante Boshaftigkeiten Stärke demonstriert, aber viel gravierender durch Denkunfähigkeit sein Desaster in lächerlichen Eitelkeiten und Selbstüberschätzungen vorbereitet.

Für diese Spezies gibt es kein Entrinnen – wohin auch? - weiß sie doch gar nicht, was sie eigentlich will, welchen Wertekodex sie entwickeln und vor allem verbindlich anerkennen sollte.

Kaum die Massen, wohl aber die Macher machen sich schuldig, wenngleich gar nicht so eindeutig, weil den meisten für originäre Schuld aus naheliegenden Gründen ein Schuldbewusstsein fehlt, wahrscheinlich überhaupt die Möglichkeit der kritischen Selbsthinterfragung.
Bei genauem Betrachten entpuppt sich das Bewusstsein als weniger gespalten, sondern dem Indifferenten verschrieben, letztlich der aufgeblasenen Inkompetenz, der bequemen dümmlichen Faulheit, aus der Verunsicherung, Wehleidigkeit und Angst entspringen, schließlich Gewalt und Resignation.
Die Liste der selbstzerfleischenden Widersprüche ist endlos, wird gewöhnlich verharmlost, nicht verinnerlicht, angewidert ignoriert. Wie aus einer fernen, unwirklichen Welt wehen die Forderungen nach menschlicher Aufwertung herüber, so fremd, dass man sich lieber in gewohnter Kurzsichtigkeit bei sich steigernder Blindheit in „der Realität“ egoistisch und fatalistisch einrichtet.

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DENK MAL! Nr.1

Präsident Barack Obama ist ein blendender Prediger.
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Der neue Mensch wird später einmal, nach den Verwüstungen, eine schwere Geburt haben, das Licht der Welt erblicken - „edel, hilfreich und gut“. (Siehe auch „Man wird noch viel von Kosmonomie hören“, ebenfalls Februar 2010.)

Wir können uns jetzt schon an dem Ideal aufrichten, ohne freilich zu vergessen, dass wir alle aufgrund unserer eigenen Endlichkeit stets auch Partner unseres Körpers sind, eines Leibes, der uns in jungen Jahren anders anregt, vorübergehend prägt als in fortgeschrittenem Alter. Unsere Physis nimmt Einfluss auf unser Denken und Handeln, sie sorgt dafür, nicht die Bodenhaftung zu verlieren, sie hat die Substanz der Demut, der Hinwendung zum Mitmenschen, der Achtung und Wertschätzung von Leben und seinem Umfeld.
Real, ohne geistliche Verkennungen und ihre sinnlosen Opfer!

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