Dienstag, 22. Dezember 2009

Sequenzen von Skepsis (16)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:


172
Europa subventioniert seine Landwirtschaft, damit es großzügig Entwicklungshilfe in noch großzügigere Notgebiete „opfern“ kann, in Gebiete, deren landwirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit verhindert wird.

173
Die Illusion von Gott ist des Menschen Be-, ja Verhinderung.

174
Gotteslästerung und Blasphemie können nur Gläubige begehen.
Wie sollte ein aufgeklärter Geist über Gott lästern, den es gar nicht gibt?

175
Zwischen Liebe und Hass
baut Besonnenheit begehbaren Boden, belastbare Brücken.

176
Der erste Selbsttötungsversuch ist oft die Partner- oder Berufswahl.

177
Der kirchliche Singsang intoniert wahren Katzenjammer: Glanzvolle Hymnen, Oratorien bejubeln das Leid und einen Pyrrhussieg.

178
Wahnvorstellungen beflügeln den Menschen, bis er fliegt.

179
Premierminister, Präsidenten, Kanzler möchten ihrem Volke dienen, so selbstlos edel und hilflos in ihrem masochistischen Machtstreben.

180
Freunde pflegen das Leben,
Kameraden, militärisch erzwungen,
werden im Tode besungen.

181
Im Totalitarismus erträumte und gepriesene Bewegungsfreiheit führt nun zur Kontrolle, Steuerung, Schleusung und zur Durchleuchtung der Privatsphäre, raubt Freiheit. Aber ihr träumt weiter!

182
Konformisten beklagen das „Jammern auf hohem Niveau“, denn sie möchten fundierte Kritik diskreditieren. In der vorgeblichen Zufriedenheit mit dem Blick auf noch „ärmere Teufel“ behindern sie gesellschaftliche Fortschritte, verteidigen oder betreiben Sozialabbau. Man fragt sich, in wessen Diensten sie stehen.
Viele jedenfalls bedienen die Einfalt.

183
Zuviel Durchblick in einer Glaubensgesellschaft kommt weit teurer zu stehen als Schwarzsehen.


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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

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