Montag, 5. Oktober 2009

Zynische Hoffnung: Objektivität statt Subjektivität

Ein und derselbe Ort mag Menschen verzücken, friedlich stimmen, um andere anzuwidern und streitsüchtig zu animieren, denn das jeweilige Empfinden ist bedeutsamer als die tatsächlichen, die objektivierbaren Qualitäten des Platzes. Welche aber ist die eigentliche Realität, die objektive oder die subjektive?

Für das individuelle Selbstverständlich hat zunächst die Subjektivität die Priorität, die Gesellschaft allerdings dürfte diese Sicht schon etwas einschränken wollen, die Völkergemeinschaft, so es sie denn gäbe, könnte sich vorteilhaft nur an der Objektivität von Fakten orientieren.

Nun ist längst geklärt, dass auch die Objektivität nichts Absolutes ausweist, Wissenschaft als Menschenwerk ebenso Irrungen kennt, jedoch mit dem unüberbietbaren Vorzug der gegebenenfalls notwendigen Korrekturbereitschaft und der weitaus zuverlässigeren kausalen Methoden gegenüber glaubensintensiver Dogmen oder esoterischer Schrullen.

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Mein Buch „Menschliches Glauben“ (Siehe Monats-Archiv August 2008), erschienen im österreichischen Novumverlag, wird von allen Medien in demokratischer Geschlossenheit totgeschwiegen: Keine Rezensionen, keine Interviews, keine Reaktionen.
Ich hoffe auf Verständnis, wenn ich nunmehr in jedem Beitrag meines Blogs durch diese „Kleinanzeige“ auf die mediale Gepflogenheit hinweise.
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Noch stellen die Völker der Erde nichts anderes vor als konkurrierende „Großmächte“, Staatenblöcke, Nationalstaaten, und hoffnungslos zersplitterte, leicht unterdrückbare Volksgruppen, alle mit ihren subjektiven Werten, die sie seit Aber-Generationen ihren Menschen indoktrinieren – auf einem objektiv begrenzten Globus. Das heißt nichts Geringeres, als dass die jeweiligen subjektiven Werte nur kleinkarierte Ausschnitte des gesamten Erdballs verkörpern und dass, indem sich die Wertevorstellungen unter Berufung auf ausgedachte Götter gegenseitig erbittert bekämpfen und die subjektiven Mitglieder der Glaubensgemeinschaften bedenkenlos opfern, eine Friedensunfähigkeit geradezu stabilisiert wird: Götter sind der erste und dümmlichste Kriegsgrund, der eigentliche Kurzschluss im Denken bei der Suche nach Menschlichkeit.

Die subjektive Einfalt wird sich der Objektivität öffnen müssen. Oder es gibt bald weder noch, ein allerdings definitiv christlich-religiös angepeiltes Ziel des „letzten Tages“, des „jüngsten Gerichts“.
Zynische Hoffnung: Lasset uns lächeln.

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