Montag, 27. April 2009

"Ethik" - in Berlin siegt die Vernunft!

Religionen integrieren bestenfalls die jeweils eigenen Glaubensmitglieder und grenzen sich nachhaltig von den Andersgläubigen ab. Innerhalb einer gewissen Ökumene kommt es zwar zu gegenseitiger Toleranz auch zu Verbrüderungen etwa bei gleicher „christlicher“ Grundlage. Darüber hinaus beobachtet man aber weltweit, dass verschiedene Religionen die Menschen entzweien, gewaltige Spannungsfelder aufbauen und in vernichtende Kriege führen.
Der Grund dafür liegt im jeweiligen gesellschaftlichen Machtanspruch der Religionen, die sich nicht mit dem Privatbereich des Menschen begnügen, sondern seit jeher mit allen irdischen diplomatischen und gewaltsamen Verruchtheiten Öffentlichkeit durchsetzen, das Individuum bevormunden und unterdrücken, indem die Gesellschaft druckvoll gelenkt wird.

Das ist der aktuelle Stand und keineswegs eine Geschichtsbeschreibung.

Die deutsche Hauptstadt Berlin gilt vielen Religiösen wegen des angeblich vorherrschenden „Atheismus’“ als ein Dorn im Auge. Und so organisierten Gläubige das Referendum über das Schulfach „Religion“, als hätte tatsächlich die öffentliche Schule die Aufgabe, Religion zu vermitteln (eine Folge des Konkordats, das die Nazis mit der katholischen Kirche schlossen, und das pikanterweise bis heute gilt). Entsprechend erwachsen Probleme bei vermehrtem Zuzug von Andersgläubigen oder gar Religionsfreien: Muslime sind eben keine Christen, haben abweichende Gewohnheiten und Gesetze, die sich nicht mit christlichen Wertvorstellungen, auch nicht mit weltlicher Demokratie vereinbaren lassen. Und religionsfreie Menschen kritisieren zu Recht die öffentliche, oft dominierende Einflussnahme religiöser Lobbyisten.
Wollen Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen wirklich friedlich miteinander leben, so ist es wichtig und logisch, dass man sich auf eine gemeinsame weltliche und humane Ethik besinnt.
Dass in Berlin nach dem gescheiterten Referendum der Ethik-Unterricht weiterhin verbindlich bleibt und Religion lediglich eine private Wahlmöglichkeit bildet, ist ein Zeichen der Hoffnung und könnte für so manche religiös versumpfende Hauptstadt in anderen Weltregionen ein exemplarisches Signal von Toleranz und Gleichberechtigung setzen.

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